Große Worte

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Diese Texte entstehen genau dann,

Wenn es schon viel zu spät ist

Der Kopf schon komplett müde

Morgen muss man früh aufstehen

Aber trotzdem fallen mir diese Worte ein

In einem Moment der Ruhe

Oder mitten im Alltag

Zuerst ein Gedanke,

Ein paar Begriffe

Die mich nicht loslassen

Die werden vielleicht noch irgendwo gut eingebaut

Und es wird ein toller Satz daraus wie

„Mitten im Geröllfeld steht ein Baum“

Diese Texte entstehen ohne Ziel

Vielleicht wird ja das mal richtig erfolgreich

Und in 100 Jahren werden sich Schüler in Analysen den Kopf über angebliche Inhaltslosigkeit aufregen

Oder nicht, und es bleibt hinten in den Handynotizen und wird bis zur nächsten Speicherräumung nicht mehr angeschaut

Doch diese Texte hier bleiben vor Allem in Erinnerung

Herzen fühlen immer mehr

Weil zwischen dieser großen Stille

Ein paar kleine Worte etwas ganz Großes sagen

Mit schwankender und aufgeregt bebender Stimme wird hier dargebracht, was sich eigentlich nicht aussprechen, das Publikum aber sprachlos lässt

Dieses kleine Phänomen, dass wir Menschen uns über Laute und Töne ausdrücken können findet hier seine Perfektion

Ob gesungen oder geschrien

Laut oder leise

Hier bleibt jeder stehen

Vergisst das Chaos, das grade noch war

Oder erinnert sich an die eine Situation, die nicht loslassen will

Diese Bühne ist ein Platz für Kreativität

Sie schreit „Lass uns gemeinsam frei sein“

Lass uns sagen, was wir nicht sagen können

Denn wir wollen fühlen, was wir hier fühlen können

Lass uns schreiben, Lass uns leben

Wir haben noch so viel zu sagen

Wir stehen im Rampenlicht

Und eigentlich nicht auf der Bühne

Ohne Publikum und keine Musik

Ich steh neben dir mit mir

Eigentlich doch komplett allein

Doch in diesen großen Worten sind wir nicht klein

Text für Poetry Slam September 24

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